(Carolina Freitag) In einem intensiven Spitzenspiel der Hessenliga setzten sich die Damen 50 unseres Clubs mit 6:3 gegen den zweitplatzierten TC Rüsselsheim durch und rückten aus eigener Kraft auf Tabellenplatz zwei vor. Gleich vier der sechs gewonnenen Matches entschieden die Walldorferinnen im Matchtiebreak – eine beeindruckende mentale Leistung bei hohen Temperaturen.

(vorne vl) Christaine Pertek, Jutta Klein, Carolina Freitag
es fehlt: Anette Nadé
Starke Moral bei brütender Hitze
Bereits um 9 Uhr morgens herrschten auf der Anlage des TC GW Walldorf sommerliche Temperaturen, die im Laufe des Tages weiter stiegen. Der Beginn des Spieltags ließ zunächst nichts Gutes erahnen: Gaby Feistl (Position 6) verlor ihr Einzel klar, und sowohl Christiane Pertek (4) als auch Anne Gauss (2) mussten den ersten Satz deutlich abgeben. Es drohte ein früher Rückstand – doch dann kam die Wende.
Feistl hatte es mit einer deutlich jüngeren, äußerst laufstarken Gegnerin zu tun, die mit sicherem Grundlinienspiel und variabler Schlagauswahl überzeugte. Mit viel Einsatz, abwechslungsreichem Spiel und ihrer gewohnt kämpferischen Einstellung versuchte Feistl dagegenzuhalten, konnte das druckvolle Tempo ihrer Gegnerin jedoch selten unterbrechen – 2:6, 0:6.
Pertek hatte zunächst Mühe, sich auf das clevere Spiel ihrer erfahrenen Gegnerin einzustellen. Mit wachsender Sicherheit brachte sie gefühlvolle Stoppbälle ins Spiel und gewann zunehmend die Kontrolle über die Ballwechsel. Nach einem engen zweiten Satz bewies sie im Matchtiebreak Nervenstärke – 2:6, 7:5, 10:7.
Gauss traf auf eine druckvoll agierende Gegnerin mit deutlich besserer Leistungsklasse, ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern. Nach einem klar verlorenen ersten Satz kämpfte sie sich mit großer Entschlossenheit zurück, gewann den hart umkämpften zweiten Durchgang im Tiebreak und dominierte anschließend den Matchtiebreak mit sieben Punkten in Folge. Eine beeindruckende Leistung – 2:6, 7:6, 10:5.
Anette Nadé (3) zeigte ein konzentriertes und nahezu fehlerfreies Spiel. Mit hohem Tempo, präziser Länge und geschickter Variation bestimmte sie von Beginn an das Geschehen auf dem Platz und ließ ihrer Gegnerin kaum Raum zur Entfaltung. Das klare 6:1, 6:3 war der deutlichste Punktgewinn des Tages.
Jutta Klein (5) spielte gegen eine sehr präzise Gegnerin, die ihre Schläge effektiv konterte. Nach unglücklich verlorenem erstem Satz im Tiebreak zeigte Klein Kampfgeist, stellte ihr Spiel um, variierte Tempo und Länge und gewann den zweiten Durchgang deutlich. Im Matchtiebreak behielt sie die Übersicht und entschied das Duell mit 10:7 für sich.
Simone Schwäbig spielte an Position 1 gegen ihre ehemalige Teamkollegin – eine private Freundin, sportlich aber bislang Angstgegnerin. Der erste Satz ging klar an Rüsselsheim. Im zweiten entwickelte sich ein Marathon mit langen Ballwechseln, Breaks und Rebreaks. Gegen Ende des zweiten Satzes leistete sich ihre Gegnerin einige unerwartete Fehler, die Schwäbig konsequent ausnutzte. Im Matchtiebreak zeigte sie trotz sichtbarer Erschöpfung und beginnender Krämpfe starke Nerven und siegte mit 10:6 – unter großem Jubel ihrer Teamkolleginnen und der Zuschauer.
Doppel mit souveränem Schlusspunkt
Trotz des bereits feststehenden Gesamtsiegs wurden die Doppel mit hoher Intensität gespielt. Im Walldorfer Team kam es zu zwei geplanten Änderungen: Patty Mittasch ersetzte Nadé, Carolina Freitag spielte anstelle von Feistl.
Klein/Freitag (4/5) traten gegen ein klug zusammengestelltes Doppel aus Erfahrung und Tempo an. Nach einem schwierigen ersten Satz fanden die Walldorferinnen besser ins Spiel und erspielten sich im zweiten Durchgang eine klare 5:0-Führung – begünstigt durch druckvolle Aufschläge und präzises Netzspiel von Freitag sowie platzierte Passierschläge und herausragende Laufleistung von Klein. Dann wendete sich das Blatt: Rüsselsheim punktete mehrfach glücklich, wodurch der Satz noch kippte – 1:6, 5:7.
Schwäbig/Pertek (1/3) lagen im ersten Satz deutlich zurück, kämpften sich zurück in den Tiebreak, unterlagen dort jedoch knapp. Im zweiten Satz dominierte das gegnerische Duo die Partie – 6:7, 2:6.
Gauss/Mittasch (2/6) dominierten das Spiel mit Übersicht und sicherem Stellungsspiel. Nach klarer Führung im zweiten Satz ließen sie sich auch von einer kurzen Schwächephase nicht aus dem Konzept bringen und machten mit 6:3, 7:5 den sechsten Punkt für Walldorf perfekt.
Walldorf rückt auf Tabellenplatz zwei vor Mit dem 6:3-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten aus Rüsselsheim übernehmen die Damen 50 den zweiten Tabellenplatz in der Hessenliga – hinter dem bislang ungeschlagenen Team aus Königstein. Großer Jubel, kühler Sekt und eine beeindruckende Bilanz an gewonnenen Matchtiebreaks machten den Spieltag perfekt. Das Team blickt nun selbstbewusst auf die nächsten Begegnungen nach der Sommerferienpause.